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Poble Sec

von Julia Dickow, Corinna Jürgens, Moritz Lauser und Wanja Leippold
Die Stadt Barcelona hat sich seit der Entstehung erster touristischer Infrastrukturen im Kontext der Olympischen Spiele im Jahr 1992 innerhalb weniger Jahrzehnte zur europäischen Tourismusdestination Nr. 5 entwickelt – gemessen an den Internationalen Ankünften im Jahr 2014 [1]. Dass diese fortlaufende, rasante touristische Entwicklung auch an Poble Sec nicht spurlos vorbeigeht, lässt sich bereits nach einer knappen Onlinerecherche unschwer erkennen. Nicht nur Reisemagazine und Anbieter*innen touristischer Dienstleistungen, sondern auch bekannte internationale Tages- und Wochenzeitungen – darunter die New York Times oder El País – preisen das Stadtviertel und insbesondere dessen gastronomisches Angebot an. Allabendlich strömt eine bunt durchmischte Menschenmasse durch die Carrer de Blai, die zentrale Achse von Poble Sec, angelockt von dem Angebot der nahezu endlos erscheinenden Lokale. Gleich einem Theaterstück wechselt die Szenerie in der Carrer de Blai mehrmals täglich. Wo bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Rande der Stadt in Subsistenzwirtschaft Gemüse angebaut wurde, befindet sich heute ein dynamisches Viertel in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum, das Tourist*innen, Besucher*innen sowie Migrant*innen von nah und fern gleichermaßen anlockt.
Mit der katalanischen Bezeichnung für „trockene Stadt“ nimmt der heutige Name des Viertels auf das ursprünglich sehr fruchtbare Land Bezug, dessen Quellen im Zuge der industriellen Aktivitäten aufgebraucht wurden. Bis ins 19. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauern Barcelonas gelegen, wurde Poble Sec als erste städtische Erweiterung unter dem Druck der steigenden Bevölkerungszahl eingemeindet. Wenngleich die Avinguda del Parallel entlang der ehemaligen Stadtmauer bis heute eine starke Grenzwirkung ausübt, fungiert der an das Viertel angrenzende städtische Hafen bereits seit der Industrialisierung als Eingangstor in die Stadt. Die Nähe zum Hafen und die Möglichkeit zum Bau einfacher Unterkünfte im oberen Teil des Viertels ließen Poble Sec zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Anziehungspunkt für immigrierte Arbeiter*innen werden. Der hohe Anteil an Immigrant*innen prägt die Identität des Stadtteils bis heute. Vom Massentourismus der jährlich über drei Millionen Tagestourist*innen, die täglich im Hafen von Barcelona ein- und auslaufen, ist in Poble Sec allerdings kaum etwas zu spüren. Neben der Verkehrsachse Av. Parallel kann laut Elvira Pujol, Mitgründerin der künstlerischen Aktivist*innengruppe sitesize, auch der Hang des Berges Montjuïc als eine natürliche Grenze des Viertels gesehen werden. Beide Grenzen wirken wie eine „Schutzfunktion“ vor Touristifizierung. Nichtsdestotrotz lassen sich in Poble Sec diverse Phänomene eines fortschreitenden Touristifizierungsprozesses erkennen. In der Fachliteratur wird unter Touristifizierung die vielschichtige Transformation eines Viertels durch touristische Praktiken verstanden, bei der sich unter anderem die Infrastruktur und die Bevölkerungszusammensetzung ändern. Tourist*innen und Locals sind als Schlüsselakteur*innen zu verstehen, die den urbanen Raum prägen und formen [2].

Ein Drehbuch der Touristifizierung?

Um die Entwicklung Poble Sec‘s vom ehemaligen Handwerker- und Arbeiter*innenviertel zur heutigen – bei Tourist*innen wie lokalen Besucher*innen gleichermaßen beliebten – Kultur- und Ausgehadresse im Kontext der fortschreitenden Touristifizierung zu verstehen, bietet die Carrer de Blai viele Anknüpfungspunkte. Stellvertretend für das gesamte Viertel wird immer häufiger von der Carrer de Blai gesprochen. Die Straße kann als pulsierende Ader Poble Sec’s bezeichnet werden, in der Tourist*innen neben Locals verweilen. Von ihr geht eine Strahlkraft auf das gesamte Viertel aus, sie zieht die Menschen an. Abseits der Carrer de Blai lassen sich noch weitere belebte Plätze erkennen, die jedoch hauptsächlich von spanischsprechenden Personen frequentiert zu sein scheinen.
Die Entwicklungen dieser zentralen Achse des Viertels in Folge ihrer Transformation in eine Fußgängerzone im Jahr 1997 lassen die Straße als einen „physischen Hotspot“ im Prozess der Touristifizierung auf die Bühne treten. Neben der bereits angerissenen historischen Dimension, die für das Verständnis der Ausprägungen der Touristifizierung in Poble Sec von grundlegender Bedeutung ist, spannen sich eine physische Dimension sowie eine tageszeitliche Dimension als ein vielschichtiges Netz auf. Diese drei Dimensionen strukturieren unsere Forschungsergebnisse. So kann das Viertel Poble Sec als Bühne angesehen werden, auf der sich je nach Tageszeit ein anderes Bühnenbild mit einer anderen Besetzung präsentiert. Inwiefern die Carrer de Blai Hauptdarstellerin der Touristifizierung im Viertel ist, liegt dem Projekt als zentrale Forschungsfrage zugrunde und zieht sich als roter Faden durch das Drehbuch. Welche Akteur*innen darüber hinaus auf welche Art und Weise, mit welcher Intention und zu welcher Tageszeit in Erscheinung treten, wird im folgenden Stück gezeigt. Welche Veränderungen und fortlaufenden Prozesse lassen sich in Poble Sec vor dem Hintergrund der touristischen Entwicklungen Barcelonas erkennen? Schauen wir uns das Viertel, vor allem entlang der Carrer de Blai, einen Tag lang an…

Vorhang auf!

11 Uhr – Die erste Szene weckt die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen: das Viertel erwacht langsam, die ersten Bars auf der Carrer de Blai öffnen und einige Menschen trinken ihren ersten café con leche, während sie die aktuelle Tageszeitung oder ein Buch lesen. Unter ihnen ist Francisca, die mit einem Roman und einer Zigarette in den Tag startet. Dieses Ritual übt sie seit vielen Jahren nahezu täglich aus. Mit ihren über 80 Jahren erinnert sie sich noch gut an die "alten Zeiten", in denen die Carrer de Blai von einer ganz anderen Atmosphäre geprägt war...

Wie (sich) eine Fußgängerzone verändert

Nicht nur von langjährigen Bewohner*innen wie Francisca, sondern auch von den lokalen Vereinen und Organisationen wird die Transformation der Carrer de Blai in eine Fußgängerzone im Jahr 1997 als der 'Wendepunkt' (punto de inflexión) des Viertels gesehen. Als Reaktion auf eine Petition von Anwohnenden und Nachbarschaftsvereinen zur Stärkung des Einzelhandels war die politische Entscheidung zur Verkehrsberuhigung der zentralen Achse ursprünglich insbesondere auf die Verbesserung der Nahversorgungssituation im Viertel ausgerichtet. Diese hatte sich in den 1990er Jahren aufgrund der Konkurrenz zu größeren Supermärkten und Einzelhandelsketten zunehmend verschlechtert. Die Anbringung von Sitzbänken ließ die Straße unter anderem zu einem Treffpunkt der Jugend- und Subkultur werden, was wiederum Reaktionen der Anwohnenden zur Folge hatte. Daran erinnern sich auch Francisca und Rosa, die die Carrer de Blai in den 1990er Jahren mit einem eher zwielichtigen und düsteren Bild assoziieren.
Die Aktivist*innen Elvira und Joan sprechen von einer klaren Zweiteilung des Viertels. Neben dem bereits saturierten, touristifizierten Teil rund um die Carrer de Blai bewahrt der obere Teil einen Teil der Geschichte und vielfältigen Identität des Viertels. Eine wertvolle Chance?
Poble Sec – Zwischen Marginalität und Veränderungsdruck
Die Stadt Barcelona reagierte zur Befriedung mit einer Erweiterung der bereits ansässigen Bars um Terrassenbereiche auf der Fußgängerzone. In den folgenden Jahren etablierte sich die Carrer de Blai zunehmend als Ausgehmeile. Bereits zu Beginn der 2000er Jahre zählte die Straße circa 20 Bars. Mittlerweile ist das gastronomische Angebot in der Carrer de Blai zum Massenphänomen geworden. Freizeit- und Mußekultur sowie Tourismus prägen die Straße und davon ausgehend das Viertel. Auf der sogenannten "rambla" peatonal von Poble Sec (Bezeichnung der Fußgängerzone nach der bekannten Flaniermeile La Rambla im Zentrum Barcelonas) reihen sich heute über 45 Bars, Cafés und Restaurants auf gerade einmal 620 Metern aneinander [3]. Als Grund für diese rasanten Entwicklungen sieht Jordi Camina von der Assemblea de Barris per un Turisme Sostenible ('Quartiersvereinigung für einen nachhaltigen Tourismus') insbesondere die fehlende Regulierung von städtischer Seite. So habe es zwischen 2005 und 2015 keinerlei Kontrolle der Nutzungen im Viertel gegeben. Erst mit der vorläufigen Verabschiedung des Nutzungsplans für Poble Sec im Jahr 2015 wurden Einschränkungen für Aktivitäten wie Restaurant- und Barbetriebe in der Carrer de Blai festgesetzt. Bereits in einer Vielzahl von Reiseführern und Magazinen erwähnt, zieht die als “chic and cheap” und “la nueva zona trendy de la ciudad” ('die neue Trendzone der Stadt') bezeichnete Straße im Jahr 2019 nichtsdestotrotz tagtäglich vermehrt Tourist*innen und Besucher*innen ins Viertel [3]. Diese sorgen ab dem frühen Nachmittag für eine ganz andere Stimmung im Viertel...

Verdrängung auf dem Wohnungsmarkt?

16 Uhr – Nach einer kurzen Pause, in der sich Darsteller*innen und Publikum für eine Siesta zurückziehen, öffnet sich der Vorhang der Theaterbühne erneut und die nächste Szene beginnt...
Zufällig beobachten wir, wie ein Paar aus einem Haus herauskommt und die Carrer de Blai betritt. Während sie sich nahezu unbemerkt unter das alltägliche Treiben auf der Straße mischen, lassen ein paar aufgeschnappte Wörter davon zeugen, dass es sich bei den beiden wohl um Tourist*innen handelt. Was verbirgt sich hinter den Fassaden der Straße, in denen sich im Erdgeschoss die unzähligen Bars befinden und die in den oberen Etagen wie gewöhnliche Wohnhäuser erscheinen? Neben den sichtbaren Ausprägungen der Touristifizierung lassen sich auch weitere, „unsichtbare“ Aspekte der Touristifizierung erkennen. Im Gegensatz zu den Auswirkungen touristischer Praktiken im öffentlichen Raum sind die Auswirkungen der Touristifizierung auf den Wohnungsmarkt nicht auf den ersten Blick identifizierbar. Als Treiber des Tourismus wird immer wieder die Kurzzeitvermietungsplattform Airbnb erwähnt [4]. Ursprünglich mit der Idee gegründet, ein freies Zimmer in einer Wohnung kurzfristig zu vermieten, werden in den letzten Jahren immer mehr Wohnungen – häufig dauerhaft – in eine Ferienwohnung umgewandelt und stehen damit dem lokalen Wohnungsmarkt nicht mehr zur Verfügung [1]. Problematisch dabei ist, dass mit Tourist*innen bei einer Kurzzeitvermietung deutlich höhere Renditen erzielt werden können und die Eigentümer*innen folglich lieber an Tourist*innen vermieten. Insbesondere seit der Finanzkrise wird Wohnraum immer mehr zum Renditeobjekt.
In Poble Sec sind Stand Mai 2019 insgesamt 1.006 Unterkünfte gelistet, von denen bei etwas mehr als der Hälfte (52,2 %) komplette Wohnungen zur Vermietung stehen [5]. Auch Jordi Camina, der sich für nachhaltigere Formen des Tourismus engagiert, spricht die hohen Mieten an, die sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt haben und somit für viele Menschen unerschwinglich geworden sind. Doch wie genau lassen sich diese Verdrängungsprozesse im Kontext der Touristifizierung erklären?
Ähnlich der Gentrifizierung, bei der sozioökonomisch schwächer gestellte Haushalte durch stärkere Haushalte verdrängt werden und so nach und nach die Bewohner*innenstruktur ausgetauscht wird, verhält es sich bei der Touristifizierung. Durch bauliche und symbolische Aufwertung kommt es zu Verdrängungsprozessen, in denen die zumeist höhere Kaufkraft von Tourist*innen eine entscheidende Rolle spielt [6]. Während die Entwicklungsparameter im Falle der Gentrifizierung neue Bewohner*innengruppen sind, handelt es sich bei der Touristifizierung in erster Linie um Tourist*innen, die – obwohl sie nur temporär anwesend sind – den Raum nachhaltig verändern [6]. Zwar gehen Aufwertung und Verdrängung in beiden Fällen einher, allerdings steht der Nutzungswandel im Falle der Touristifizierung im Vordergrund. Bisherige Bewohner*innen werden nicht in erster Linie durch andere Bewohner*innen, sondern vielmehr durch andere Nutzungen verdrängt. Anstelle „einer ausbalancierten, lebendigen und urbanen Nutzungsmischung“ [7] wird das innerstädtische Wohnen zunehmend unerschwinglich und der Einzelhandel immer homogener.​​ Dieser Prozess findet oft sukzessive statt, sodass dauerhaft in Barcelona lebende Menschen und Familien oftmals von ursprünglich sehr zentralen städtischen Lagen immer weiter an den Stadtrand verdrängt werden.​​​​​

Tragfähigkeitsgrenze – Ab wann ist der Tourismus zu viel?

Bei der Wahrnehmung der Tourist*innen aus Perspektive der Locals ergibt sich ein gespaltenes Bild. Einige Menschen aus dem Viertel profitieren eindeutig von der hohen Kaufkraft der Tourist*innen, wie uns beispielsweise die letzte verbliebene Bäckerin in der Carrer de Blai oder ein dort ansässiger Immobilienmakler erzählen. Andere Bewohner*innen dagegen wünschen sich Nachbar*innen, die dauerhaft mit ihnen das Haus teilen. Der Lärm, den manche Tourist*innen in den Ferienwohnungen und in den Straßen mit ihren Rollkoffern verursachen, stört sie. Soziokulturelle Auswirkungen wie der bröckelnde nachbarschaftliche Zusammenhalt, eine steigende Angst vor Verdrängung durch höhere Mieten und weitere Störungen durch Lärm sind negative Folgen der Touristifizierung. Die Frage, ab wann der Tourismus als zu viel empfunden wird, wird dabei unterschiedlich wahrgenommen.
Anknüpfend an die Phasen der Gentrifizierung lässt sich auch Touristifizierung als deskriptives Modell in verschiedene Phasen unterteilen (Phase 1: Imageprägung; Phase 2: Etabliertes Szeneviertel; Phase 3: Touristenattraktion; Phase 4: Touristenviertel) [7]. Aus dieser Perspektive lässt sich Poble Sec in der aktuellen Situation der zweiten Phase des Touristifizierungsprozesses zuordnen. Charakteristisch für ein etabliertes Szeneviertel seien die räumliche Form und das Funktionsprinzip des touristifizierten Gebiets. Vergleichbar mit der Anlage einer Shopping Mall, erstreckt sich das (Ausgeh-)Angebot entlang einer zentralen Achse, die wie eine Flaniermeile fungiere. Die Stationen des ÖPNV in unmittelbarer Nähe stellen dabei sowohl Zugangs-, als auch Orientierungspunkt für Besucher*innen dar.
Tatsächlich handelt es sich bei den Besucher*innen nicht ausschließlich um Tourist*innen. Sowohl die Barbetreiber*innen vor Ort, als auch Aktivist*innen, die sich kritisch mit den Entwicklungen im Viertel auseinandersetzen, machen explizit auch Besucher*innen aus umliegenden Stadtvierteln sowie der Region als Treiber aus. Als Szene- und Trendviertel ist Poble Sec auch für Stadtbewohner*innen ein beliebter Treffpunkt, um beispielsweise den Tag in einer der verhältnismäßig preiswerten Pincho-Bars ausklingen lassen. In diesem Zusammenhang ist die Rolle touristischer Praktiken nicht-touristischer Akteur*innen in der städtischen Raumproduktion zu erwähnen [8].
Während sich nach dem vorgestellten Phasenmodell Viertel wie Poble Sec trotz bereits klarer negativer Auswirkungen wie einsetzenden Preissteigerungen in Gastronomie und Wohnungsmarkt sowie damit einhergehenden Verdrängungsprozessen und zunehmenden Lärmemissionen noch am Anfang des Touristifizierungsprozesses befinden [7], ist für manch andere der sogenannte Tipping Point bereits erreicht. Tourismusforscher*innen, wie Butler [9], sprechen dahingehend von einer so genannten carrying capacity, also der Tragfähigkeitsgrenze, bei deren Überschreitung die Präsenz und die Auswirkungen des Tourismus als zu viel wahrgenommen werden und damit die Lebensqualität der Bewohner*innen und/oder die Erfahrungen der Tourist*innen schmälern [10]. Solche negativen Auswirkungen umfassen sowohl wirtschaftliche, soziokulturelle, aber auch ökologische Dimensionen [11]. Ist dieser Punkt überschritten, so ist die Rede von Overtourismus. Damit sind direkte und indirekte negative Auswirkungen verbunden [12]. Die direkt negativ beeinflusste Lebensqualität der Anwohnenden durch die Tourist*innen wird in den Aussagen von einigen Bewohner*innen aus Poble Sec deutlich. Aber auch die bereits angesprochenen indirekten negativen Effekte, wie eine Nutzungskonkurrenz auf dem Wohnungsmarkt oder ein Wandel des Dienstleistungsangebots, sind in Poble Sec zu erkennen [13].

Auf der Suche nach Authentizität

17 Uhr – die ersten Personen essen Tapas und trinken Kaffee, aber auch Bier und Wein schmeckt den Gästen der Bars bereits. Ein Blumenverkäufer preist lautstark seine Ware an, wenig später macht ein weiterer Verkäufer durch lautes Klopfen auf sich aufmerksam: er bietet große, orange leuchtende Gasflaschen an. Sie scheinen eine prägende Rolle für das Viertel zu spielen, da sie auch an der Fassade einer der Bars in der Straße verewigt sind – direkt neben einem Skater und einer ironisch anmutenden Darstellung eisschleckender Tourist*innen. Gegen 19 Uhr füllt sich die Carrer de Blai zunehmend und es treten nun auch weitere Akteur*innen des Stückes auf die Bühne. Die Verkäufer*innen des Tages werden durch ein "fliegendes Angebot" der Nacht abgelöst: Rikschafahrer*innen bringen Tourist*innen in das Viertel, die von der schieren Anzahl an Pinchos, Sangria, Bier und anderen Köstlichkeiten angelockt werden. Verstärkt wird die Präsenz des gastronomischen Angebots durch verschiedene thematische Routen, die unterschiedliche, scheinbar lokale Spezialitäten anpreisen.
Doch wie passen die Pinchos in die kulturelle Vielfalt Barcelonas? Ursprünglich typisch für Nordspanien, ziehen sie nun die Tourist*innen in Barcelona an. Wörtlich übersetzt bedeutet Pincho 'Spieß' und bezieht sich damit auf den Zahnstocher, der in einem Häppchen –​​​​​​​ bestehend aus einer Scheibe Brot und einem Belag –​​​​​​​ steckt. Auf der Suche nach Authentizität werden Pinchos von Tourist*innen häufig als typisch für Barcelona eingestuft und genossen. Rosa, die Betreiberin der Bar Vidal, wundert sich über Tourist*innen, die literweise Sangria trinken. Sie ist überzeugt, dass solche Angebote von den Einheimischen nicht angenommen werden. Doch wer gehört eigentlich zu den Locals? Welche Bedeutung spielen Kriterien wie die spanische Sprache oder die eigene Wahrnehmung des Viertels im Vergleich zur Fremdwahrnehmung durch Tourist*innen?
Gerade in Poble Sec wohnen viele Migrant*innen, die beim ersten Blick auf die Bühne nicht stereotypischen Spanier*innen entsprechen. Seit Anfang der 2000er Jahre stellt Poble Sec erneut einen starken Anziehungspunkt für Immigrant*innen, insbesondere aus Drittländern (u.a. Lateinamerika, Pakistan) dar. Darüber hinaus zieht das Viertel junge Menschen an, die zum Teil aus ganz Katalonien, oder aber aus den umliegenden Stadtvierteln, nach Poble Sec ziehen. Bis vor kurzem galten insbesondere die günstigeren Preise für Miete und Wohnungskauf sowie der starke Leerstand von Wohnungen in Poble Sec als pull-Faktoren für Migrant*innen. Nicht nur auf der Hauptbühne mischt sich das touristische Publikum – auf der Suche nach den Differenzen zum eigenen Alltag zuhause [14] – in unterschiedlichsten Sprachen unter den alltäglichen Rhythmus auf der Carrer de Blai. Auch hinter den Kulissen, hinter den Tresen der Bars oder beim alltäglichen Gemüseeinkauf, findet die Kommunikation häufig nicht auf Spanisch oder in der regionalen Sprache Catalán statt.
Poble Sec bietet fast ständig die Gelegenheit für interessante und vielfältige Schnappschüsse. Hier eine Auswahl von Impressionen:
Die monostrukturellen Ökonomien mit Ausrichtung auf den touristischen Bedarf als Phänomen der Touristifizierung zeigen sich im Beispiel von Poble Sec ganz klar an den unzähligen Möglichkeiten, sich kulinarisch zu versorgen. Im Zuge dieser Vereinheitlichung der Einzelhandelsstruktur mussten andere Geschäfte zulasten einer intakten Nahversorgungsinfrastruktur weichen. Manche Branchen und Sortimente sind bereits komplett aus dem örtlichen Einzelhandelsangebot verschwunden. Während Rosa aus der Bar Vidal sich früher komplett in Poble Sec versorgen konnte, muss sie seit geraumer Zeit das Viertel verlassen, um sich beispielsweise neue Kleidung zu kaufen.
Rosa betreibt bereits in dritter Generation eine der wenigen alteingesessenen Bars in der Carrer de Blai. Pinchos sind bei ihr nicht zu finden. Dem Tourismus steht sie nicht negativ gegenüber, wundert sich aber sehr über Tourist*innen, die das einseitige Angebot auf der Straße und die bewusste Inszenierung nicht in Frage stellen.
Zwischen Kindheitserinnerungen und touristischem Alltag

Poble Sec – Ein Anziehungspunkt für New Urban Tourists?

Der Tourismus in Poble Sec findet abseits von touristischen Hotspots statt, da das Viertel kaum klassische Sehenswürdigkeiten wie Kirchen aufweist, jedoch mit den historischen Theatern Molino und Apolo über eine Kultur- und Theaterszene verfügt. Als eine neue Form des Tourismus etabliert sich mehr und mehr der New Urban Tourism, bei dem der Fokus der Tourist*innen auf den alltäglichen Erfahrungen der Locals und dem Wunsch nach Authentizität liegt [15]. Durch Airbnb-Angebote wird die vorgebliche Möglichkeit geboten, die Perspektive der Bewohner*innen einzunehmen [4]. Auch Poble Sec wird von New Urban Tourists frequentiert, jedoch ebenfalls von jenen Tourist*innen, die speziell durch das in ganz Barcelona bekannte gastronomische Angebot angelockt werden. Wie das Viertel in ein paar Jahren geprägt sein wird, hängt unter anderem von der touristischen Umnutzung von Wohnungen ab [1]. Je mehr Ferienwohnungen für Tourist*innen entstehen, desto eher zerstört der Tourismus selbst das, was viele Tourist*innen suchen: Authentizität. Wie kann sie erlebt werden, wenn sich nur noch Tourist*innen die Miete leisten können?
Airbnb bewirbt Poble Sec explizit als eine beliebte Kultur- und Ausgehadresse. Auch bei der internationalen Skater*innen-Szene ist das Viertel sehr beliebt. Die Plaza de los tres Ximeneis, die mit den drei Türmen des ehemaligen Elektrizitätskraftwerks La Canadiense an die Geschichte des Viertels erinnert und bis heute das Erkennungszeichen von Poble Sec darstellt, gilt als einer der Hotspots der Skater*innen- und Graffitiszene in Barcelona. Nicht nur einheimische Jugendliche verweilen hier, auch ein Graffitikünstler aus New York und eine Gruppe britischer Jugendlicher. Diese geben an, durch Instagram-Videos auf die berühmten Skating-Spots in Barcelona aufmerksam geworden zu sein. Neben dem Skaten möchten sie sich während ihres Aufenthalts in Barcelona auch noch die Stadt anschauen und freuen sich darauf, den Abend nach einem langen Tag auf ihren Skateboards mit Pinchos in der Carrer de Blai ausklingen zu lassen.
21 Uhr – Beim Anblick der Carrer de Blai scheint das Leben in Poble Sec zu toben, die Ader des Viertels pulsiert, zieht Besucher*innen und Tourist*innen sowie einige Locals in ihren Bann und strahlt ins Viertel aus. Neben den ausgelassenen Tourist*innen werden auch einige Stimmen von Bewohner*innen laut, die mit diesen allabendlichen Szenen in ihrem Viertel nicht glücklich sind. Auch Andrés und Jordi meiden den Großteil der Lokale in der Straße und verweilen lieber an ruhigeren Orten wie der nahegelegenen Plaza El Sortidor. Um der umliegenden Nachbarschaft der Carrer de Blai ihre Nachtruhe zu ermöglichen, unterliegen die Tische der Gastronomie in der Fußgängerzone seit 2016 besonderen Regelungen. Aus Rücksichtnahme auf die Anwohner*innen dürfen Gäste auf den Terrassen nur bis 23 Uhr bedient werden, an Freitagen, Samstagen sowie vor Feiertagen bis 24 Uhr. Damit gelten im Stadtteil Poble Sec abweichende Regelungen im Vergleich zum restlichen Stadtgebiet Barcelonas.
Die sogenannte Ordenación singular de terrazas ('abweichende Terrassenregelung') legt außerdem fest, dass unabhängig von der Anzahl der Bars in der Straße nur noch eine begrenzte Anzahl an Außenbereichen mit jeweils maximal vier Tischen und 16 Stühlen bewirtschaftet werden dürfen. Dies hat zur Folge, dass in einem jährlichen Losverfahren einige Bars "leer ausgehen". Während manche Barbesitzer*innen einen Profitverlust in Folge der städtischen Regulierungen beklagen, stehen für andere Akteur*innen andere Problematiken im Vordergrund. Nicht nur Betreiber*innen im Einzelhandel sind von Verdrängungsprozessen betroffen, auch innerhalb der gastronomischen, auf den Tourismus ausgerichteten Branche, zeichnet sich eine Konkurrenzsituation ab. Während die individuell gestalteten Fassaden der einzelnen Bars eine individualgastronomische Struktur vermuten lassen, handelt es sich nicht selten um Filialen lokaler Barketten. Zentrale Steuerung und Standardisierung zählen zu den charakteristischen Merkmalen systemgastronomischer Strukturen und tragen zur Erklärung der Entwicklung des homogenen gastronomischen Angebots in der Carrer de Blai bei.
22:30 Uhr – Während auf der Carrer de Blai die letzten Runden Bier und Pinchos an das allabendlich bunt gemischte Publikum verkauft werden, erzählt Aktivist und Anwohner Jordi Camina bei einem Feierabendbier in einer der wenigen alteingesessenen Bars des Viertels von seiner Sicht auf Poble Sec. Wie sieht er dessen zukünftige Entwicklung?
Jordi Camina, Aktivist und langjähriger Bewohner des Viertels, engagiert sich für nachhaltigere Formen des Tourismus und nimmt die Stadt Barcelona in die Pflicht, umfassende und konsequente Steuerungsmaßnahmen umzusetzen. Poble Sec sieht er als ein Viertel in Mode, bei Tourist*innen wie Stadtbewohner*innen gleichermaßen.
Der Sättigungspunkt ist erreicht
Als Mitglied der 'Quartiersvereinigung für einen nachhaltigen Tourismus' fordert er die Ausweitung von Steuerungsinstrumenten wie dem Special Tourist Accommodation Plan​​​​​​​ (PEUAT) auf die gesamte Metropolregion Barcelona. Dieses im Januar 2017 von der Stadt Barcelona verabschiedete Instrument soll laut Stadtregierung der Notwendigkeit Rechnung getragen, die Entwicklung der touristischen Beherbergungsbetriebe mit einem nachhaltigen Stadtmodell in Einklang zu bringen. Die Gewährleistung von Grundrechten wie Wohnen sowie die Verbesserung der Lebensqualität der Stadtbewohner*innen sollen dabei im Vordergrund stehen [16]. Dabei kritisiert Jordi, dass mit Verboten und Einschränkungen der Einrichtung neuer touristischer Unterkünfte in sogenannten áreas de decrecimiento ('Rückgangsbereichen') im Stadtzentrum zwar vordergründig das Ziel „Zero Growth of Housing used for Tourism“ verfolgt werde, dessen konsequente Umsetzung allerdings durch die fehlende Ausweitung dieser Maßnahmen auf angrenzende Gebiete verhindert würde. Poble Sec zählt innerhalb des PEUAT zur ersten Zone. Diese umfasst einen großen Teil des städtischen Zentrums Barcelonas und soll unter anderem durch das Verbot der Entstehung neuer Unterkünfte die am meisten saturierten Gebiete vor weiterer Touristifizierung schützen [17].

Fortsetzung folgt?

In der finalen Szene treten noch einmal alle Akteur*innen auf die Bühne. Im Laufe eines Tages in Poble Sec wurden diverse Aspekte der Touristifizierung präsentiert: die Verdrängung von Locals aus ihren Wohnungen, die Vereinheitlichung der Einzelhandelsstruktur zuungunsten von Läden des täglichen Bedarfs oder die Problematik des Lärms durch Barbesucher*innen auf der Carrer de Blai. Touristische Praktiken verursachen eine nachhaltige Umgestaltung des öffentlichen Raumes [6] und wirken sich auf diverse Lebensbereiche der lokalen Bevölkerung aus. Als „etabliertes Szeneviertel“ befindet sich Poble Sec laut einem Phasenmodell der Touristifizierung [7] noch in einem anfänglichen Stadium dieses Prozesses. Doch wie nehmen dies die lokalen Akteur*innen wahr?
Inwiefern bei der Touristifizierung und deren Folgen in Poble Sec von Overtourismus gesprochen werden kann, ist subjektiv und kontextabhängig zu beantworten. Während sich manche Akteur*innen sogar noch mehr Tourismus vorstellen können, äußern sich einige Vereinigungen bereits klar gegen die im Viertel zunehmend spürbare Touristifizierung. Fest steht, dass nur einige wenige zu den Gewinner*innen gehören. Von einer öffentlichen Protestkultur ist in Poble Sec aber nicht zu sprechen.
Die Carrer de Blai steht in erster Linie aufgrund ihrer Anziehungskraft auf Tourist*innen sowie Besucher*innen im Vordergrund. Als zentrale Achse des Viertels, mit direkter ÖPNV-Anbindung, lockt sie mit ihrem überwiegend kulinarischen Angebot. Darüber hinaus präsentiert sie sich auch mit ihrer Strahlkraft in die umliegenden Straßen ‒ vor allem im unteren Teil des Viertels. Besonders für New Urban Tourists, die sich eine „authentische Barcelonaerfahrung“ wünschen, stellt die Carrer de Blai den Zugang zum Viertel dar und wirkt darüber hinaus als Orientierungsachse. Aufgrund dieser doppelten Wirkung und ihrer starken Präsenz kann die Carrer de Blai also als Hauptdarstellerin der Touristifizierung in Poble Sec bezeichnet werden.

Ein zukunftsweisendes Drehbuch?

Von städtischer Seite wird seit einigen Jahren mit steuernden Maßnahmen auf die Entwicklungen im Kontext der zunehmenden Touristifizierung reagiert. Neben dem Special Tourist Accommodation Plan (PEUAT), der auf einer gesamtstädtischen Skala einen städtebaulichen und verwaltungsrechtlichen Rahmen für touristische Unterkünfte bieten soll, wurde mit dem 2015 verabschiedeten Nutzungsplan für Poble Sec ein Steuerungsinstrument auf lokaler Ebene geschaffen. Im Fokus des Nutzungsplans stehen Einschränkungen zu mit touristischen Praktiken assoziierten kommerziellen Aktivitäten [3].
Anhand der Kritik von Bewohner*innen und Kollektiven konnte aufgezeigt werden, dass solche Steuerungsinstrumente allerdings nur begrenzt wirksam sind, insbesondere dann, wenn die suspendierten, bzw. eingeschränkten Aktivitäten in angrenzenden Stadtgebieten weiterhin uneingeschränkt praktiziert werden können. Im Sinne eines nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Tourismus müssen Lösungsansätze für Problematiken infolge zunehmender Touristifizierung innerhalb größerer sozialer Spannungsfelder wie einer zunehmenden Prekarisierung des Arbeitsmarkts [18] und weiterer übergreifender Problematiken im Kontext des Globalen Wandels gedacht werden.
Bevor der Vorhang fällt, bleibt festzuhalten, dass der Umgang mit aktuellen Problematiken der Touristifizierung sowie die Steuerung der zukünftigen Entwicklung in Poble Sec nicht allein durch die regieführenden städtischen Akteur*innen definiert werden können. Insbesondere mit Hinblick auf einen möglichst verträglichen und nachhaltigen Tourismus gilt es, in einer akteurszentrierten Perspektive Handlungspfade zu entwickeln, die sowohl die Belange von Bewohner*innen, Tourist*innen, als auch weiteren Akteur*innen berücksichtigen. So hat die UNWTO beispielsweise Strategien entwickelt, mit Hilfe derer sowohl die Situation der Reisenden, als auch der Bereisten verbessert werden soll [10]. Auf dem Weg hin zu einer positiv wahrgenommenen Entwicklung des Tourismus, basierend auf einem Narrativ des kulturellen Austauschs und der gelebten Begegnung, sollte die Carrer de Blai als aktuelle Hauptdarstellerin der Touristifizierung ‒ mit ihren vielfachen Wirkungen auf das gesamte Viertel ‒ im besonderen Blickfeld der Diskussion stehen.
Literatur
  • [1] Gebhardt, D. (2017): Barcelona: Die Drosselung des Wachstumsmotors Tourismus? In: Geographische Zeitschrift 105(3-4), 225-248.
  • [2] Freytag, T., Bauder, M. (2018): Bottom-up touristification and urban transformations in Paris. In: Tourism geographies 20(3), 443-460.
  • [3] Ledda, E. (2016): Poble Sec, otro barrio atrapado en el éxito turístico de Barcelona. https://www.lavanguardia.com/local/barcelona/20160615/402522707782/poble-sec-barcelona-turismo-ocio-conflicto-vecinos.html (12.09.2019).
  • [4] Kagermeier, A., Köller, J. und Stors, N. (2015): Share Economy im Tourismus. Zwischen pragmatischen Motiven und der Suche nach authentischen Erlebnissen. In: Zeitschrift für Tourismuswissenschaft 2, 117-145.
  • [5] Insideairbnb (2019): Barcelona. El Poble Sec. http://insideairbnb.com/barcelona/?neighbourhood=el%20Poble%20Sec&filterEntireHomes=false&filterHighlyAvailable=false&filterRecentReviews=false&filterMultiListings=false (25.10.2019).
  • [6] Dohnke, J. (2017): Eine Einbahnstraße? – Über Möglichkeiten der Beeinflussung von Touristifizierung am Beispiel von San Telmo, Buenos Aires. In: Geographische Zeitschrift 105(3-4), 249-272.
  • [7] Pfeiffer, V.; Foljanty, L. (2011): Die Touristen sind schon lange da. http://archive.is/etjGA (28.10.2019).
  • [8] Saretzki, A. (2018): Städtische Raumproduktion durch touristische Praktiken. In: Zeitschrift für Tourismuswissenschaft 10(1), 7-27.
  • [9] Butler, R. (Hg.) (2006): The Tourism Area Life Cycle Vol. 1. Applications and Modifications. Clevedon/Buffalo/Toronto: Channel View Publications.
  • [10] UNWTO (2018): 'Overtourism'? Understanding and Managing Urban Tourism Growth beyond Perceptions. https://doi.org/10.18111/9789284420070 (20.10.2019).
  • [11] Heuwinkel, K. (2019): Tourismussoziologie. Konstanz/München: UTB-UVK.
  • [12] Postma, A.; Schmuecker, D. (2017): Understanding and overcoming negative impacts of tourism in city destinations: conceptual model and strategic framework. In: Journal of Tourism Futures 3(2), 144-156.
  • [13] Kagermeier, A, Erdmenger, E. (2019): Overtourismus: Ein Beitrag für eine sozialwissenschaftlich basierte Fundierung und Differenzierung der Diskussion. In: Zeitschrift für Tourismuswissenschaft 11, 65-98.
  • [14] Wöhler, K. (2011): Touristifizierung von Räumen. Kulturwissenschaftliche und soziologische Studien zur Konstruktion von Räumen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
  • [15] Füller, H., Michel, B. (2014): ‘Stop Being a Tourist!’ New Dynamics of Urban Tourism in Berlin-Kreuzberg. In: International Journal of Urban and Regional Research 38(4), 1304-1318.
  • [16] Ajuntament de Barcelona (o. J.): About the PEUAT. http://ajuntament.barcelona.cat/pla-allotjaments-turistics/en/ (28.10.2019).
  • [17] El periódico (2017): El PEUAT, la herramienta para regular los alojamientos turísticos en Barcelona. https://www.elperiodico.com/es/mas-barcelona/20170121/el-peuat-la-aherramienta-para-regular-los-alojamientos-turisticos-en-barcelona-5757670 (28.10.2019).
  • [18] Goodwin, H. (2017): The Challenge of Overtourism. Responsible Tourism Partnership Working Paper. https://haroldgoodwin.info/pubs/RTP%27WP4Overtourism01%272017.pdf (20.10.2019).
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